Tabellenführer MTV Rosdorf mit besserem Schlussspurt: Später Sieg bei der HSG Plesse-Hardenberg
Nach dem Derby bei den Herren am Wochenende zuvor hatten jetzt auch die Oberliga-Handballerinnen ihr Nachbarschaftsduell – und zum zweiten Mal ging die HSG Plesse-Hardenberg leer aus.

Die ungeschlagenen Oberliga-Handballerinnen des MTV Rosdorf haben sich in der wiedereröffneten Bovender Sporthalle auch vom Aufsteiger HSG Plesse-Hardenberg nicht ausbremsen lassen. Die Reds gewannen vor etwa 300 Zuschauern mit 23:18 (9:9) – und das auch ohne ihre zuletzt so erfolgreiche Torjägerin Finja Taeger, die privat verhindert war.
„Es war kein hochklassiges Derby, sondern ein Spiel, das von Spannung gelebt hat“, brachte MTV-Trainer Lennart Pietsch die 60 Spielminuten auf den Punkt. Starke Abwehrreihen mit den zwei überragenden Torfrauen Nadine Merz (Plesse) und Louisa Schlote (Rosdorf), die jeweils mehrere Siebenmeter parierten, prägten das Nachbarschaftsduell. „Am Ende hat uns leider die Durchschlagskraft und Treffsicherheit gefehlt“, zog HSG-Kapitänin Lara Al Najem ihrerseits Bilanz: „Ansonsten waren es wirklich 45 Minuten Spiel auf Augenhöhe.“ Aber: Beiden Mannschaften war die Nervosität angesichts der Bedeutung des Spiels anzumerken. Hüben wie drüben leisteten sich die Angriffsreihen viele technische Fehler.
Die zuletzt angeschlagene Rosdorfer Torjägerin Julia Wedemeier war wieder dabei. In den ersten 13 Minuten gelangen ihr bis zum 6:3 gleich vier ihrer sieben Treffer. Der fast ständig führende Spitzenreiter musste in der ersten Halbzeit beim 2:2 (6.) durch die gefährliche Beke Hartig sowie beim 8:8 (24.) und 9:9 (29.) jeweils durch HSG-Kapitänin Lara Al Najem einen Ausgleich hinnehmen.
Nach dem Wiederanpfiff übernahm das Burgenteam durch Lara Al Najem mit dem 10:9 (31.) erstmals die Führung, die bis 16:15 (46.) durch Elisa Führ Bestand hatte. „Nach einem kräftezehrenden Spiel gehörten die letzten 15 Minuten dann aber uns“, war Julia Wedemeier über den erwarteten Ausgang besonders glücklich. Die Reds hatten beim 17:16 (48.) durch die routinierte Kreisläuferin Isabel Rentsch erstmals in der zweiten Hälfte wieder vorgelegt und durch einen Zwischenspurt auf 21:17 schließlich den Grundstein für den Sieg gelegt. „Solche Siege sind oft die wertvollsten, weil sie zeigen, dass wir auch unter Druck zusammenhalten“, sagte das 18-jährige Rosdorfer Nachwuchstalent Mia Pelesic.
Lob hatte auch HSG-Trainer Tomislav Zidar – trotz der Niederlage – für sein Team parat: „Die Mädels hatten wirklich eine kämpferisch tolle Einstellung und haben alles gegeben. Rosdorf war am Ende aber abgezockter.“
Beide Teams freuen sich jetzt erst einmal auf eine Woche Pause, um neue Kraft zu tanken. Für Rosdorf geht es am 15. März zu Hause gegen den Tabellendritten SC Germania List weiter, der am Sonnabend sein Heimspiel gegen MTV VJ Peine überraschend mit 25:28 verlor: „Wir werden jedenfalls mit Vollgas in den Saisonendspurt gehen“, verspricht MTV-Trainer Pietsch. Für das Burgenteam steht das Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn MTV Rohrsen an. „Wir wollen da wieder zu unserer Stärke zurückfinden“, sagt Zidar.
Tore HSG: Al Najem (7), Ahrens (3), Führ (2), Hartig (2/1), Bachmann, Hemke, Pfirrmann, Schütze (je 1). – Tore MTV: Wedemeier (7), Mündemann, Rentsch (je 4), Apel, Hesse, Pelesic (je 2), Hodemacher, Keppler (je 1).
Ferdinand Jacksch