Warum Ostniedersachsen den Handball in Göttingen übernehmen
Seit dieser Saison läuft Luis Pissarczyk für den MTV Rosdorf auf. Seinen neuen Verein kannte er bereits aus seiner Zeit beim HSV Warberg/Lelm. Und er ist nicht der einzige Handballer von dort, der jetzt in Göttingen und der Region für Furore sorgt. Aber warum wechseln so viele Ostniedersachsen hierher?


Seitdem sich der BWL-Student für die Uni Göttingen und den MTV Rosdorf entschieden hat, ist die sogenannte Warberg-Fraktion um ein weiteres Mitglied angewachsen. Was es damit auf sich hat, das erklärt der 23-Jährige so: „Das sind alles ehemalige Warberger, die jetzt im Göttinger Raum Handball spielen“. Dazu gehören Pissarczyks Cousin Felix Liebing vom Regionalligisten Northeimer HC, seine Cousine Pia Liebing vom MTV Rosdorf und Joline Latteyer vom MTV Geismar. „Wir kennen uns alle schon Ewigkeiten, wir haben früher unzählige Tage zusammen im Räbker Freibad verbracht“, sagt der 23-Jährige.
Die Warberg-Fraktion in den Göttinger Teams
Gemeinsame Unternehmungen abseits der Halle bleiben auch nun nicht aus. „Da Joline und Pia gemeinsam in einer WG wohnen, versuchen wir in regelmäßigen Abständen alle zusammenzukommen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Oft essen wir dann auch zusammen. Mit Felix Liebing bin ich sehr eng befreundet, wir sehen uns wöchentlich und waren diesen Sommer auch gemeinsam im Urlaub“, sagt der Rosdorfer Neuzugang.
Pissarczyk wuchs mit dem Handball auf. Sein Vater war früher Trainer der Herrenmannschaft des TSV Lelm. „Somit war ich also schon als kleiner Junge regelmäßig in der Halle und habe später auch das Handball-ABC beim TSV Lelm gelernt“, berichtet Pissarczyk.
Beim MTV Rosdorf hat sich der Neuzugang bereits schnell eingelebt, denn die Südniedersachsen kannte er bereits aus früheren Spielen. „Der Verein hat mich mit offenen Armen empfangen und bei der Wohnungssuche unterstützt. An dieser Stelle erneut ein großes Dankeschön an Trainer Artur und Teammanager Thomas Koch“, sagt der Rückraumlinke.

„In Rosdorf zu spielen, war damals schon unangenehm − im positiven Sinne. Die Stimmung in der Halle ist klasse, was mir damals schon als Gegenspieler gefallen hat. Umso mehr freue ich mich jetzt, selbst Teil des Teams zu sein und vor dieser Kulisse zu spielen“, sagt Pissarczyk.
Am Wochenende steht dann das erste Derby mit dem neuen Verein an. „Mir ist es wichtig, mit der Mannschaft einen erfolgreichen und attraktiven Handball zu spielen“, sagt Pissarczyk, dessen Vorbild Pascal „Pommes“ Hens ist. Die heute 45-jährige deutsche Handballgröße wurde unter anderem mit der deutschen Handballnationalmannschaft Welt- und Europameister. Mit dem HSV Hamburg holte die 2,03 Meter große Ikone den deutschen Titel.
Handball am Wochenende
Männer: Regionalliga: Northeimer HC − TvdH Oldenburg (So., 17 Uhr). Oberliga: TSV Anderten II – HSG Plesse-Hardenberg (Sbd., 19.30 Uhr), TuS Rotenburg – TV Jahn Duderstadt (Sbd., 19.30 Uhr). Verbandsliga: MTV Rosdorf – MTV Geismar (Sbd., 18 Uhr). Frauen: Regionalliga: SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn − MTV Rosdorf (Sbd., 17.30 Uhr). Verbandsliga: BTSV Eintracht Braunschweig – MTV Geismar (Sbd., 16 Uhr), VfL Wolfsburg II – HSG Göttingen (Sbd., 18 Uhr). Landesliga: FC Viktoria Thiede − HSG Plesse-Hardenberg II (So., 17 Uhr), MTV Rosdorf II – MTV Geismar II (So.,17.30 Uhr).
Ferdinand Jacksch

