Dramatische Aufholjagd wird nicht belohnt: MTV Rosdorf verpasst Überraschung gegen Titelfavoriten knapp
Die Handballerinnen des MTV Rosdorf sind nur knapp an der Sensation gegen den Hannoverschen SC vorbeigeschrammt. Dabei hatte das Team gegen den Aufstiegskandidaten Nummer eins schon mit zehn Toren zurückgelegen. Doch dann begann die dramatische Aufholjagd.
Finja Nückel und der MTV Rosdorf bieten dem Aufstiegsfavoriten aus Hannover Paroli. Quelle: Swen Pförtner
Die Regionalliga-Handballerinnen des MTV Rosdorf haben die faustdicke Überraschung gegen den verlustpunktfreien Aufstiegsaspiranten Hannoverscher SC knapp verpasst. Sie verloren im Nachholspiel nach einer beeindruckenden Aufholjagd am Ende nur knapp mit 27:28 (12:19) und hatten sogar noch den möglichen Ausgleich in den Händen. Am Ende stand aber die vierte Niederlage im fünften Spiel fest.
Bereits in den Anfangsminuten brach auf den gut besetzten Rängen immer wieder Jubel aus, als der MTV durch Neele Diek (2.) und Julia Wedemeier (4.) schnell mit 2:0 in Führung ging. In der Folge hielten dann die Rosdorf Reds den favorisierten Gegner erst einmal bis zum 6:6 (15.) in Schach. Doch nach rund einer Viertelstunde sah Trainer Lennart Pietsch einen Bruch im Spiel seines Teams, den der HSC eiskalt nutzte.
Carina Neumann erzielt die Hälfte aller HSC-Tore in Rosdorf
Dabei rückte mit Carina Neumann die derzeitig mit Abstand beste Werferin der Liga (56 Tore in fünf Spielen) besonders in den Fokus. Mit drei Toren in Folge warf die treffsichere Linksaußen ihr Team in Front (6:9, 17. Minute). Wenig später erzielte sie beim 18:12 (29.) aus Sicht der Gäste bereits ihr 50. Saisontor. Höhepunkt des Neumann-Festivals war ihr Treffer zum 22:12 (36.). Erstmalig führte der HSC mit zehn Toren. Neumann sollte insgesamt 14 Mal treffen an diesem Abend.
Aber die Rosdorferinnen ließen sich nicht unterkriegen, zeigten in der Folge wieder einmal starke Moral sowie unbändigen Kampfeswillen. „Danach haben wir dann auf einmal wieder ganz anders gespielt, haben als Team gut verteidigt und vorne gute Entscheidungen getroffen“, sagte Trainer Lennart Pietsch: „Wir haben den Gegner wirklich krass unter Druck gesetzt.“
Was sich in Zahlen so ausdrückte: Über 15:22 (40.) und 20:24 (48.) pirschten sich die frenetisch angefeuerten Gastgeberinnen samt der diesmal besten MTV-Torschützin Mia Pelesic 53 Sekunden vor Schluss bis auf 27:28 heran. Doch der Ball fand im letzten Rosdorfer Angriff nicht mehr den Weg ins Tor der Gäste.
MTV-Handballerinnen zeigen große Moral
„Am Ende fehlte uns die Zeit, um das Spiel noch zu drehen“, sagte Torfrau Lina Schwarz. „Ein Punkt wäre nach diesem Kampf verdient gewesen“, unterstrich die mit einem Kreuzbandriss pausierende Julia Mündemann: „Wenn wir an dieser Leistung festhalten, machen wir es zukünftig jedem Gegner schwer.“ Das sah auch Trainer Pietsch so: „Auf die gezeigte Leistung kann die junge Mannschaft superstolz sein und darauf aufbauen.“
Lob gab es auch von der für Hannover spielenden Göttingerin Maike Rombach: „Wenn sich Rosdorf in der Liga eingewöhnt hat, werden sie noch punkten. Und das vor allem zu Hause, denn in deren Halle ist es nicht leicht, zu spielen.“
Durch die Pleite rutschte der Liganeuling auf den vorletzten Rang und damit einen der beiden Abstiegsplätze ab. Nun geht es in die Herbstferien, um die Akkus wieder aufzuladen. Weiter geht es am 25. Oktober mit dem Duell der Aufsteiger bei der SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn. Dann dürfte auch mit Finja Taeger die erfolgreichste Werferin der vergangenen Saison wieder am Start sein, die aufgrund einer längeren Auslandsreise bei den ersten fünf Rosdorfer Regionalliga-Auftritten schmerzlich vermisst wurde. Tore MTV: Pelesic (7/2), Liebing (5/1), Wedemeier (4), Diek (3), Hallmann, Hesse, Nückel (je 2), Apel, Hannemann (je 1).
Plesse-Hardenberg II unterliegt Langelsheim
In der Landesliga der Frauen führte die HSG Plesse-Hardenberg II bei der HSG Langelsheim/Astfeld in der 58. Minute 22:21, musste aber in der Folge durch zwei unnötige Gegentreffer die erste Saisonniederlage einstecken. Die 22:23-Niederlage konnten auch Schrader (6), Arndt (5/4) und Allerkamp (4) nicht verhindern.
Ferdinand Jacksch