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Deutliche Heimniederlage: MTV Rosdorf zahlt Lehrgeld gegen den Wilhelmshavener HV

Die Partie begann gut für die Regionalliga-Handballerinnen des MTV Rosdorf. Mitte der ersten Halbzeit folgte aber ein unerklärlicher Bruch, nach dem die Gastgeberinnen nicht mehr zurück in die Erfolgsspur fanden und klar gegen den Wilhelmshavener HV verloren.Ohne Julia Mündemann muss der MTV Rosdorf bis zum Saisonende auskommen. Sie zog sich eine schwere Knieverletzung zu.

Ohne Julia Mündemann muss der MTV Rosdorf bis zum Saisonende auskommen. Sie zog sich eine schwere Knieverletzung zu. Quelle: Peter Heller

Zuvor hatte der Titelaspirant Hannoverscher SC beim TuS Jahn Hollenstedt mit 36:34 gesiegt. Das Team aus der Landeshauptstadt kommt nunmehr nach vier gewonnenen Spielen am nächsten Sonnabend (18 Uhr) mit einer weißen Weste und 8:0 Punkten als haushoher Favorit zum Nachholspiel zum MTV Rosdorf.

Julia Mündemann fällt bis Saisonende aus

Die erste Hiobsbotschaft mussten die Reds schon vor dem Spiel einstecken „Für Julia Mündemann ist die Saison gelaufen“, verlautete aus Vereinskreisen. Zuvor hatte die MRT-Untersuchung einen Kreuzbandriss ergeben. Im ersten Heimspiel vor rund zwei Wochen gegen den TV Hannover-Badenstedt II war die 23-jährige Rückraumspielerin mit einer Knieverletzung vorzeitig ausgeschieden.

Für die ersten beiden Führungstore zum 1:0 (2.) und 2:1 (3.) sorgten die beiden Neuzugänge Finja Nückel und Pia Liebing, ehe Kreisläuferin Teresa Hallmann zum 3:1 (5.) traf. Nach rund zehn Minuten konnte sich Nückel beim 6:3 (11.) bereits mit drei Treffern schmücken, ehe Mia Heese zum 7:4 (12.) erhöhte. „Wir waren die ersten 13, 14 Minuten die klar bessere Mannschaft, haben hohes Tempo an den Tag gelegt und eine relativ gute Deckung gespielt“, sagte MTV-Trainer Lennart Pietsch.

Zwischenspurt der Gäste bringt die Wende

Wer zu dieser Zeit schon glaubte, dass die Rosdorf Reds weiter enteilen würden, der sah sich in der Folge nach einem „unerklärlichen Bruch“ (Pietsch) arg getäuscht. Das Gästeteam aus Wilhelmshaven glich mit einem Zwischenspurt zum 7:7 (15.) aus und nutzte mit dem 10:9 (20.) erstmals die Gelegenheit zur Führung.

Und ehe sich die Heimmannschaft versah, hieß es exakt nach 22 Minuten und 22 Sekunden 13:10 für die Spielerinnen von der Nordsee. Das zwang den MTV-Coach postwendend zur ersten Auszeit. Er versuchte, sein Team in dieser Schwächephase neu zu justieren – allerdings vergebens. Die Frauen von der Küste um ihre überragende Torschützin Emma Neumann (10/4 Treffer) hatten bereits deutlich Oberwasser gewonnen und lagen dann beim 17:13 (29.) kurz vor der Pause erstmals mit vier Toren vorne.

„Wir haben hinten nur noch eins gegen eins verteidigt und uns gegenseitig nicht mehr geholfen. Dazu kam es vorne auch noch zu schlechten Wurfentscheidungen“, fasste Trainer Pietsch nach der ersten Hälfte die Defizite zusammen. Eine Misere, die sich so auch in der zweiten Halbzeit fortsetzte.

Nur drei Rosdorfer Tore in den letzten zehn Minuten

Die weiteren Zwischenstationen zeigten das Schicksal der resignierenden Rosdorf Reds weiter auf. Vom 16:19 (33.) aus Sicht der Gastgeberinnen ging es weiterhin bergab. 27:20 (46.) hieß es dann für den WHV rund eine Viertelstunde vor Schluss, als sich die enttäuschten Rosdorferinnen offensichtlich schon ein schnelles Ende einer völlig verkorksten Handballlektion herbeisehnten. In den letzten zehn Minuten gelangen dann dem MTV gerade noch drei Tore. Und so hatte sich für die Gäste die rund 350 Kilometer lange Anreise mit ihrem zweiten Sieg im vierten Spiel gelohnt.

Rosdorfs Torfrau Louisa Schlote fasste die zweite Saisonniederlage im dritten Spiel aus ihrem Blickwinkel dann so zusammen: „Wir haben verdient verloren, aber das Ergebnis ist unnötig hoch ausgefallen. Wilhelmshaven hatte mehr Biss, und uns fehlte oft der Zugriff in der Abwehr. Hinzu kam, dass wir auch im Angriff viel zu viele Chancen liegen gelassen haben.“ – Tore MTV: Nückel (7/2), Liebing (5), Hallmann (4), Apel, Hesse, Pelesic (je 2), Diek (2/1), Krämer, Wedemeier (je 1). – Beste WHV-Werferinnen: Neumann (10/4), Schanko (6/1), Mertens (5).

Ferdinand Jacksch

Quelle: Göttinger Tageblatt/Sportbuzzer vom 06.10.2025

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